6. Juni

Synoptische Übersicht:

Bereits an den zwei zurückliegenden Tagen, den 4.6. und den 5.6., kam es zu Gewitter in Südbayern (und anderen Teilen Deutschlands). Diese entstanden unter mäßiger Südwestströmung getriggert durch ein Leetief nördlich der Alpen und waren bereits teilweise unwetterartig.

Die Großwetterlage blieb am 6. Juni im Großen und Ganzen diesselbe, allerdings verstärkten sich nochmal die Luftdruckgegensätze, was für eine stärkere Scherung sorgte. Die Energie-Werte lagen mit bis zu 1500 J/kg Cape im moderaten Bereich. Tiefer Druck nördlich der Alpen und die Annäherung des Troges mit kälterer Luft, welcher die Gewitterserie erst einmal beenden sollte, sorgte für die Auslösung der Unwetter.

Wetterkarte

Die Stärke der Unwetter war überraschend hoch, da die Großwetterlage nicht unbedingt auf solch starke Gewitter schließen ließ, Grafik: wetter3.de

Gewitterentwicklung/Schäden:

Vormittags entstanden bereits Gewitter in Nord-Baden-Württemberg, die nach Norden zogen.

Gewitter im Süden Deutschland begannen am Mittag, als eine erste Entwicklung aus dem Oberallgäu Richtung Nord-Nordost zog. Dieses Gewitter entwickelte sich zu einer HP-Superzelle, die Unmengen an Hagel im Allgäu brachte.

Richtung Augsburg schwächte sich die Zelle ab, da es südlich über dem Ammerseegebiet schnell zur Bildung neuer Gewitter kam. Diese schlossen sich bald zu einer Linie zusammen und zogen Richtung München nach Ostbayern, bevor sie über den Bayrischen Wald nach Tschechien abzogen.
Besonders beeindruckend war hierbei der südliche Teil der Gewitterlinie, welcher östlich des Ammersee´s bereits Hagel bis 4cm brachte, in Olching bei München allerdings seinen Höhepunkt erreichte und mit Hagelgrößen bis zu 7cm für erhebliche Schäden sorgte.
Hierbei hat es sich wohl um eine in die Linie eingebettete Superzelle gehandelt. Es gab Schäden an Autos, Solaranlagen, Häusern und natürlich an der Vegetation (v.a. Mais wurde teilweise ganz zerstört).

Auch in anderen Teilen Deutschlands entstanden Gewitter, welche aber nicht die Stärke der Unwetter im Süden erreichten.

Blitzortung