Synoptische Übersicht

 
Im Warmsektor eines ausgedehnten Frontensystems über Westeuropa, das zu einem Tiefdruckgebiet vor Irland gehört, wurde warme Luft nach Deutschland geführt. Dabei bildete sich eine Konvergenzlinie, die etwa  von der Eifel bis nach Nordvorpommern über Deutschland lag. 
Die Windscherung war dabei im Westen moderat und die Luftmasse recht energiereich.
 
 
 

Gewitterentwicklung bis zum 09.06., 11 Uhr

 
Erste Gewitter entstanden bereits am Vormittag in der Nähe des Dreiländerecks Deutschland-Belgien-Niederlande aus den Resten der heftigen Gewitter in Belgien vom Vortag.
Dieser entwickelte sich zu einem kleinen aber intensiven Gewitterkomplex, der Richtung Nord-Nordost weiterzog, während parallel dazu auch erste Schauer und Gewitter im Münsterland auftauchten. Während die Intensitäten bis zum frühen Nachmittag dann zurückgingen und der Komplex schon bis in den Bremer Raum vorgedrungen war, entstanden daraufhin zum Teil heftige Einzelzellen vor allem im Weserbergland, in der Lüneburger Heide und in Mecklenburg.
Bei erreichen des Hamburger Raumes hatte der Komplex vermutlich durch seine ausfließende Kaltluft wieder für neue Hebung gesorgt, sodass er sich an der Vorderseite wieder verstärkte. Eher stationäre Gewitter entstanden am Kamm des Rothaargebirges. Die Zellen des Weserberglandes zogen unter kurzzeitiger Intensivierung durch das nördliche Harzvorland, zerfielen allerdings recht schnell wieder.
 
Am Abend entwickelten sich neue Gewitter in der Lüneburger Heide. Der Komplex im Norden war einem ständigen Zyklus von Verstärkung und Abschwächung unterworfen und zog parallel zur Ostseeküste. Er verband sich später mit den Zellen aus der Lüneburger Heide, die sehr schnell verclusterten.  Am späten Abend war der alte Teil des Komplexes Richtung polnische Ostsee abgezogen, dafür blieb der südliche verclusterte Teil nach wie vor sehr aktiv.
Nur noch wenige Einzelzellen wurden über der Prignitz ausgelöst.
 
Gewitter
 
Dynamisches Gewitter Nachmittags in Hessen, Foto: Daniel Eggert

 
Gegen Mitternacht reichte der neue Komplex von der Mecklenburgischen Seenplatte bis zur Ostsee östlich Rügen.
Zur gleichen Zeit entstanden jedoch neue intensive Gewitter am Niederrhein bei Emmerich.
Das Zusammenspiel aus Verclusterung und neuer Zellbildung sorgte dafür, dass sich ein Komplex aus heftigen Zellen am frühen Morgen vom Niederrhein bis ins Münsterland erstreckte. Neben einer weiteren Zelle bei Aachen, war die Konvergenzlinie auch im Osten noch einmal aktiv geworden, sodass zum selben Zeitpunkt eine Gewitterlinie vom Jerichower Land bis zur Uckermark reichte.
Diese zerfiel jedoch recht schnell wieder, während sich im Westen der Komplex  ausdünnte jedoch stellenweise sehr rasch verstärkte, vor allem in der Westfälischen Bucht. Am Niederrhein folgten noch wenige kurzlebige Zellen nach. 
Der Komplex zog Richtung Altmark weiter und schwächte sich dabei stets ab. Am Morgen des 09.06.2014 endete die Gewitteraktivität dieser Gewitterphase.
 
 

Schäden:

 
Schäden gab es vor allem in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern durch Hagel, Sturmböen und Überflutungen. 
 
 

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