Synoptische Übersicht:

 

Zwischen einem Hochdruckgebiet über Osteuropa und einem Tief über Irland wurde feuchtwarme Luft nach Deutschland geführt. Die Energiewerte waren eher moderat, im Süden wesentlich höher, die Windscherung nahm erst im Laufe des Tages etwas zu. Dabei bildete sich vor der Kaltfront des Tiefs eine präfrontale Konvergenz, die zu verbreiteter Auslöse beitrug. Andernorts gab es auch orographische (durch das Relief verursachte) Zellentwicklungen. Am Abend lag der Schwerpunkt über dem Südosten. Die Temperaturen erreichten vor allem im Süden und Osten Werte um oder über 30°C, die Taupunkte lagen verbreitet bei über 18°C.

Wetterkarte

Großwetterlage in der Übersicht, Grafik: wetter3.de

 

Gewitterentwicklung:

Eine erste Konvergenzlinie überquerte Deutschland am Morgen, brachte jedoch nur leichte Gewitter in der Nordhälfte. Erste kräftige Entwicklungen gab es am frühen Nachmittag im Nordwesten und in Mitteldeutschland. Später löste es auch in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg aus, wobei einzelne Zellen sehr kräftig waren.

Am späten Nachmittag war fast das gesamte Gebiet nordöstlich einer Linie Vogtland – Wesermündung von teils schweren Gewittern betroffen. Schwerpunkte hierbei waren vor allem der Raum Halle-Leipzig, Magdeburg, Schwerin und Südbrandenburg, vermutlich gab es dabei auch die ein oder andere Superzelle.

Die Gewitter verlagerten sich ostwärts, sodass auch der Raum Berlin betroffen war, verclusterten aber zunehmend und lösten sich zum Abend hin überwiegend auf.

Zur gleichen Zeit entstanden jedoch explosionsartig neue Zellen im Alpenvorland, die zum Teil sehr heftig waren. Wahrscheinlich waren darunter auch einige Superzellen. Besonders betroffen waren hierbei Schwaben (sowohl der bayerische als auch der südwürttembergische Teil) und Oberbayern. Bis zum späten Abend verclusterten auch diese Zellen überwiegend. Weitere zumeist verclusterte Gewitter zogen noch von der Schweiz nach Baden-Württemberg.

Gewitter

Heftiges Gewitter südlich Augsburg im Lechfeld, Foto: Daniel Eggert

 

 

Bis zum Morgen des 03.08.2012 entstanden noch einzelne Zellen im mitteldeutschen Raum.

 

Blitzortung

Betroffen waren vor allem die Nord-, Ost- und Südhälfte Deutschlands, Grafik: lightningmaps.org

 

Schäden:

Schäden gab es vor allem durch Hagel, Blitzschlag, Orkanböen und Überflutungen in Bayern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Besonders sei noch erwähnt, dass die seit Tagen herrschende Hochwassersituation in Teilen Österreichs durch weitere Unwetter am gleichen Tag fortwährend angespannt bleibt.

 

Presselinks:

Bayern:

http://www.abendblatt.de/vermischtes/article108584488/Ein-Toter-und-zwei-Grossbraende-nach-Unwetter-in-Bayern.html
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.feuerwehren-im-stress-heftige-unwetter-in-muenchen
http://www.schwaebische.de/region/wir-im-sueden/bayern_artikel
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article108470225/Kirschgrosse-Hagelkoerner-und-vollgelaufene-Keller.html
http://www.pnp.de/nachrichten/bayern/landkreis_kelheim/497890_Hohe-Sachschaeden-nach-Unwetter-und-Bauernhof-Braenden.html
http://www.welt.de/newsticker/news3/article108472652/Ein-Toter-und-zwei-Grossbraende-nach-Unwetter-in-Bayern.html

Berlin und Brandenburg:

http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article108465019/Kirschgrosse-Hagelkoerner-prasseln-auf-Berlin-ein.html

   
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